Paola Mendoza & Abby Sher
Sanctuary – Flucht in die Freiheit
Gleich vorneweg: Beeindruckend, betroffen machend, extrem realistisch geschilder: Eine Migrantin irrt mit ihrem 8jährigen Bruder fliehend vor dem Schrecklichen
eines post-apokalyptischen Amerikas (Folge der Trump-Ära und seiner Nachfolger) vor ihrer Inhaftierung in todbringenden Arbeitslagern.
Sie müssen sich ständig vor der DEPORTATIONSEINHEIT verstecken und durchleben dabei alle nur vorstellbaren Schrecken, die Flüchtenden in einer autoritären,
brutalen und rücksichtslosen fast gesetzlosen Gesellschaft widerfahren. Sehr deutlich weisen die Autorinnen in ihrem Begleittext darauf hin, dass sie von
den Geschehnissen in der Trump-Ära inspiriert wurden.
Soweit so gut. Der Authentizität geschuldet sind die häufigen spanischen Wortbeiträge der Protagonisten, doch stört das Nicht-Spanisch-Könnende im Lesefluß,
weil sich die Übersetzung fast gar nicht, sondern sogar nur manchmal, dafür schwer verständlich aus dem Text folgend erschließen lässt. Erschreckend eindrücklich
werden die massiven psychischen Belastungen der Jugendlichen durch die dramatischen Geschehnisse beschrieben. Sosehr, dass diese Passagen fast an ein „zuviel“ heranreichen.
Etwas weniger davon, noch eindrücklicher geschildert, täte der Story gut.
Kurz und gut: Wer erfahren möchte, was droht, wenn Diktatoren oder autokratisch-autoritär regierte und verfasste Gesellschaften die Existenz gestalten,
sollte dieses Buch unbedingt lesen, als Warnung vor fehlender Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität.
(Volker Taube)
Sollten Sie vorhergehende Buchtipps lesen wollen, klicken Sie HIER.